Das Reden über die "biologische Uhr" und einseitige idealisierte Bilder über Mutterschaft sind so allgegenwärtig, dass Frauen sich selbst misstrauen, wenn sie die Uhr nicht ticken hören. Sie zweifeln ihre eigene Entscheidungsfähigkeit an, weil ihnen vermittelt wird, dass sie etwas anderes wollen müssen.
Unbeirrt wird festgehalten an der Vorstellung vom angeborenen Mutterinstinkt und an der Idee vom allein seligmachenden Glück der Kleinfamilie. Während Politik und Gesellschaft immer noch zu wenig tut, damit die Mehrbelastung der unbezahlten Fürsorgearbeit an Frauen hängen bleibt, werden demografische und biologistische Schreckgespenster aufgebaut, um an alten Familienkonzepten und der geschlechtlichen Arbeitsteilung festhalten zu können. Kein Kind zu wollen, gilt als unnatürlich, egoistisch oder feige. Viele Frauen verlieren sich selbst in diesen negativen Bildern, weshalb ich in diesem Buch einen Handwerkskoffer der Analyse bereit stellen wollte, wie und warum das schlechte Image der kinderlosen Frau als Druckmittel aufgebaut wird. In dem Buch schaue ich mir genauer an, wie das Mutterideal Frauen dazu treibt, ihre eigenen Bedürfnisse anzuzweifeln und zu vernachlässigen und warum Kinderlosigkeit immer noch pathologisiert wird, um Frauen als das unbezahlte Personal der Kleinfamile behalten zu können. Ich habe mit vielen Frauen Interviews geführt, die selbstgewählt keine Mütter sind. Die Gründe sind vielfältig, Egoismus oder Narzissmus gehören nicht dazu.
»Ihr Buch ist das überfällige Plädoyer für eine vorurteilsfreie und zeitgemäße Einstellung zu Mutterschaft und weiblicher Identität.« Frankfurter Rundschau
»Ein Plädoyer, weibliche Identität nicht länger an Mutterschaft zu koppeln.« Emotion
»Für ihre These findet Sarah Diehl triftige Argumente. (...) Es ist diese Selbstverständlichkeit, die Sarah Diehl in ihrem nachdenklichen und klugen Buch in Frage stellt.« MDR Figaro
"»Ein wichtiges Buch für Menschen ohne und mit Kindern, das den Blick für die unterschiedlichsten Lebensentwürfe schärft und für Toleranz wirbt.« Der Standard
»Sarah Diehl setzt auf Vielstimmigkeit. Ihr scharfsinniges und meinungsfreudiges Buch verbindet detailreiche Alltagsbeschreibung, gesellschaftliche Analyse und das Aufzeigen von Alternativen.« WDR 3
Die Uhr, die nicht tickt
Arche Verlag,
272 Seiten,